




telemedizinische Innovationen
für eine ganzheitliche Gesundheits-
versorgung im ländlichen Raum

WeCaRe ist ein vom BMBF im Programm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ gefördertes Verbundprojekt, welches das Ziel verfolgt, langfristige Lösungen für eine nachhaltige, ganzheitliche Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum zu schaffen und die generationsübergreifende Akzeptanz telemedizinischer Angebote zu erhöhen. Bereits jetzt sind über 200 Unternehmen, Vereine, Forschungseinrichtungen und Krankenkassen aus Thüringen und darüber hinaus in das Bündnis eingebunden.
WIR! Wandel durch Innovation in der Region
WeCaRe entwickelt „Lösungen aus der Region für die Region –
und darüber hinaus!“
- Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und Beschäftigung durch Entwicklung der Zukunftsfelder Medizin-, Informations- und Kommunikationstechnik
- Beitrag zum Abbau des Fachkräfte- und ÄrztInnenmangels durch Gewinnung bzw. Bindung von Fachkräften vor Ort
- Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ländlichen Regionen durch Sicherstellung der wohnortnahen medizinischen Versorgung
- Steigerung der Akzeptanz von Digitalisierungslösungen durch Erschließung „digitaler Welten“ in ländlichen Räumen
Die Basisprojekte










Vital@Home
Innerhalb des Verbundvorhabens Vital@Home sollen die Grundlagen geschaffen werden, kontaktlos und kontinuierlich sowohl Vitalparameter als auch Aktivitätsschätzungen im häuslichen Umfeld mittels innovativer, multimodaler und miniaturisierter Kamerasensorik aufnehmen zu können. Durch die Vernetzung der aufgenommenen Gesundheitsdaten, wie z.B. Bewegungsmuster (Motion Energy), Herzrate, Atemfrequenz, Körpertemperatur, Sauerstoffsättigung, mit medizinischen Leistungserbringern soll der Gedanke des WeCaRe Bündnisses gestützt werden, der nachteiligen Strukturentwicklung in ländlichen Regionen entgegenzuwirken. Der hier geplante neuartige Ansatz der Telemedizin kontrolliert kontinuierlich und berührungslos den Gesundheitszustand von bedürftigen Personen und bei Bedarf werden Pflege- oder auch Rettungsdienst informiert. Beiläufig können Historien zu Bewegung, Ausrichtung der Körperlage, Emotionserkennung u.v.a.m. erstellt werden und für medizinische Langzeitbeurteilung genutzt werden. Weiterer Projektinhalt ist ein Konzeptentwurf zur Miniaturisierung der notwendigen Kamerasensorik, um diese in verschiedene Alltagsgegenstände eines Wohnraums einfügen zu können. Durch die Sensorintegration in alltägliche Abläufe, wie z.B. Spiegel, als Fernsehaufsatz oder sogar in Mobiltelefonen, soll keine Beeinträchtigung der Personen stattfinden und ein hohes Akzeptanzniveau dieser digitalen Technik erreicht werden.
PROJEKTLEITUNG
Gerhard W. Meyer
MEYTEC GmbH Informationssysteme
www.meytech.com
Peter Kühmstedt
Fraunhofer IOF
www.iof.fraunhofer.de
POWER
Das Projekt „Patientenorientierte Weiterbildung in strukturschwachen Regionen am Bsp. Weimarer Land – POWER“ ist ein Verbundvorhaben zwischen der Kreisvolkshochschule Weimarer Land und dem Thüringer Volkshochschulverband e.V., das in der Erprobungsregion Weimarer Land durchgeführt wird. Das Projekt POWER hat zum Ziel, die Akzeptanz digitaler Gesundheitslösungen zu steigern sowie die Kompetenz für den Umgang digitaler Möglichkeiten im Gesundheitsbereich zu fördern. Die Durchführung des Projekts im Weimarer Land dient der Unterstützung von unabhängiger und selbstbestimmter Nutzung von digitalen Möglichkeiten im Bereich der Gesundheit. Das hat zum Zweck, alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von Alter, Bildungsvoraussetzungen und weiteren möglichen Barrieren zu befähigen, die Leistungen des Gesundheitssektors in vollem Umfang nutzen zu können. Medizinisches oder pflegendes Personal fungieren hier als wichtige Multiplikatoren und werden eng in die Weiterbildung integriert. Dieses Projekt ordnet sich daher auf indirekte Art und Weise in den Bereichen Prävention – Diagnose – Therapie – Nachsorge und Rehabilitation – Langzeitbetreuung des Behandlungspfads ein, da es Grundbildung in den Bereichen der Aufklärung und Befähigung bei der Verwendung digitaler Gesundheitsangebote anbietet. POWER bildet daher mit seinem Wissens- und Technologietransfer eine Grundlage, für die vom WeCaRe-Verbund entwickelte Technologien und deren Anwendungen in der Regelversorgung. Zudem bestehen in diesem Projekt viele Schnittstellen zu anderen Vorhaben wie z.B. TEAM. Diese Schnittstellen, die eine enge Zusammenarbeit ermöglichen, führen zu einer stetigen Weiterentwicklung der Projekte und somit zu einer qualitativen Weiterbildung der Bevölkerung im Bereich des digitalen Gesundheitswesens. Als konkretes Ergebnis des Vorhabens soll am Ende ein Produktkatalog mit einzelnen Bildungsmodulen für spezifische AdressatInnen vorliegen.
PROJEKTLEITUNG
Steffi Dietrich-Mehnert
Thüringer Volkshochschulverband e.V.
www.vhs-th.de
Fanny Kratzer
Kreisvolkshochschule Weimarer Land
kvhs-weimarerland.de
TEAM
TEAM möchte in 5 APs frühe moderne Diagnostik, Prävention und Nachsorge von Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (Mild Cognitive Impairment; MCI), die ein hohes Risiko zur Ausbildung einer Demenz haben, ansprechen: In AP1 wird eine bisher kleine bestehende lokale Kohorte von MCI-Patienten mit Risiko für weiteren kognitiven Abbau weiter ausgebaut. Diese ausführlich untersuchten und diagnostizierten Patienten werden in die AP2-5 eingebunden. In AP2 wird eine technische Plattform für die Untersuchung/Therapie von älteren Probanden eingerichtet. Diese wird im direkten Umfeld der Patienten sowie in speziellen Screening-/Trainingsräumen verfügbar sein. Industriepartner ist die MeyTec GmbH. Geplant ist der Einsatz u.a. in Begegnungsstätten, Patientenhaushalten, Service Wohnstätten, Hausarztpraxen und perspektivisch im WeCaRe-Mobil. In AP3 wird eine auf AP2 aufbauende Softwarelösung zum Screening (“Vimed OCS-Plus”) sowie zum Gamification-basierten kognitiven Training für MCI-Patienten (“Neuronation-Training”) eingesetzt. Es werden Daten in kognitiven Tests erhoben, die eine erste Grundlage für ein IT-basiertes kognitives Monitoring legen sollen. In AP4 soll ein telemedizinisch gestütztes Netzwerk zur Nachsorge von Risikopersonen realisiert werden. Es wird ein mobiles Monitoring für Patienten mit kognitiven Störungen (MCI und andere) direkt zu Hause (perspektivisch unter Einbindung des WeCaRe-Mobils) einschließlich digitaler sozialmedizinischer Beratung und Verlaufskontrolle etabliert. Die intersektorale Kommunikation wird im AP5 direkt adressiert.
PROJEKTLEITUNG
Prof. Dr. Kathrin Finke
PD Dr. Stefan Brodoehl
Hans-Berger-Klinik für Neurologie Universitätsklinikum Jena
www.uniklinikum-jena.de
Outreach 2.0
Das Gesundheitssystem steht aktuell unter enormem Druck, bestehende Defizite in der flächendeckenden, hochqualitativen fachärztlichen Versorgung zu beheben. Einen Lösungsansatz bietet die Telemedizin, die auch dem Leitbild für die Krankenhauslandschaft der Zukunft entspricht. Wesentlich darin sind regionale Netzwerke, in deren Zentrum ein Krankenhaus der Maximalversorgung steht. Telemedizin kann dazu beitragen, die Attraktivität und soziale Lebensqualität in strukturschwachen Regionen durch bessere Versorgungsqualität in Wohnortnähe zu erhöhen. In Anbetracht der demographischen Entwicklung im ländlichen Raum ist dies von großer Bedeutung. Telemedizinische Ansätze gilt es in Zukunft auch auf die intensivmedizinische Versorgung aller Regionen Thüringens anzuwenden und weiterzuentwickeln. Das vorliegende Konzept orientiert sich dabei an bereits etablierten und erprobten Netzwerken zur Versorgung von Schlaganfall- und COVID-19-Patienten. Nun soll diese Infrastruktur zur dauerhaften Verbesserung der intensivmedizinischen Versorgung bei lebensbedrohlichen Infektionen und damit verbundenen Komplikationen weiterentwickelt werden. Dazu soll eine Konsil-Struktur zwischen UKJ und Kooperationskliniken etabliert werden, die eine tele-intensivmedizinische Beratungs- und Koordinierungsstruktur beinhaltet. Begleitend wird die vorhandene telemedizinische und IT-Infrastruktur erweitert, um Schnittstellen zur präklinischen Versorgung zu etablieren. Durch die Einbindung der präklinischen Notfallmedizin soll bereits vor der Klinikaufnahme eine kooperative Fall-Einschätzung ermöglicht werden, verbunden mit der optimierten Ansteuerung einer geeigneten Zielklinik. Hierzu werden telemedizinische Facharzt-Konsultationen für das Notarzteinsatzfahrzeug implementiert. Diese Verbindung soll eine direkte Kommunikation zwischen den Notärzten und Spezialisten in der Klinik ermöglichen. Eine begleitende Studie wird die Qualitätsverbesserung der intensivmedizinischen Versorgung in der Erprobungsregion evaluieren.
PROJEKTLEITUNG
Prof. Dr. Michael Bauer
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Universitätsklinikum Jena
www.uniklinikum-jena.de
Dr. Albrecht Günther
Klinik für Neurologie
Universitätsklinikum Jena
www.uniklinikum-jena.de
Prof. Dr. Johannes Winning
Ernst Abbe Hochschule Jena
www.eah-jena.de
InfarctCare
Das hohe Risikoprofil der alternden Thüringer Bevölkerung führt zu steigenden Belastungen durch kardiovaskuläre Krankheitsbilder. Die Herzinfarktmortalität liegt in Thüringen 23.1 % über dem Bundesdurchschnitt. Analysen des Thüringer Infarktnetzwerks zeigen, dass in ländlichen, strukturschwachen Regionen Patienten signifikant schlechter und später im Vergleich zu städtischen Regionen behandelt werden. Die Versorgungssituation des akuten Myokardinfarktes ist daher als kritisch einzustufen. Für die Sicherstellung und Optimierung der lokalen medizinischen Versorgung insbesondere in strukturschwachen Regionen ist die Etablierung eines zukunftsorientierten, smarten, datenschutzfreundlichen Daten- und Qualitätsmanagements notwendig. Hierdurch soll der gesamte Behandlungsablauf einschließlich wichtiger Qualitätsindikatoren vom Eingang eines Notrufs bis zur Krankenhausentlassung mit verordneter Medikation elektronisch erfasst werden. Dies soll u.a. durch folgende (IT-)Unterziele des Projektes erreicht werden: a) Herstellung von Interoperabilität zwischen den verschieden prä- und intrahospitalen Versorgungsstrukturen, b) Konzeption geeigneter technischer Maßnahmen zur Adressierung von Datenschutzanforderungen für einen rechtskonformen Einsatz des Datenmanagementsystems, und c) Konzeption von automatisierten Verfahren für Plausibilitäts- und Fehlerprüfungen (Einsatz regelbasierter und lernbasierter KI), um personelle Ressourcen zu schonen und eine hochwertige Datenqualität sicherzustellen. Auf Grundlage des etablierten smarten Datenmanagements sollen (1) die 2 außer- und innerklinische Prozess- und Strukturqualität evaluiert, (2) Strategien zur Verbesserung der Versorgungsqualität abgeleitet und (3) medizinische Ressourcen geschont und verbessert gesteuert werden. Die Einführung eines durchgängigen Qualitätsmanagements ist eine zentrale Voraussetzung für nachhaltige Verbesserungen im Gesamtsystem, umfasst alle Bereiche (präklinisch, innerklinisch, Sekundärprävention) und bietet multiple Schnittstellen für weitere Anwendungen (App-basierte Herzinfarktnachsorge), WeCaRe- Projekte (Digitalisierung des Rettungswesens) und mögliche Folgeprojekte. Innerhalb des Projektes wird das smarten Datenmanagement entwickelt, in der WeCaRe- Zielregion im Vergleich zur städtischen Region erprobt und hinsichtlich des Outcomes (Mortalität, Qualitätsindikatoren) im Vergleich zur „Standard-of Care“ untersucht.
PROJEKTPARTNER
PD Dr. Sylvia Otto
Klinik für Innere Medizin I Universitätsklinikum Jena
www.uniklinikum-jena.de
Veranstaltungen
Webinar-Reihe von SPARK Europe
SPARK Europe veranstaltet jeden ersten Mittwoch des Monats um 16 Uhr kostenlose Webinare über Translationale Forschung und Technologietransfer. Bei Interesse Ihrerseits erhalten Sie weitere Informationen auf folgender Seite: https://www.spark-bih.de/news-events/article/spark-europe-webinar-series-fall-2022
Hier ist bereits der Webinar-Plan einzusehen:
Neue Pfade in der Mikroelektronik – Diversifizierung für mehr Resilienz - 22. März | Erfurt
Das 20. Jahrhundert war das Jahrhundert des Elektrons – die Mikroelektronik hat in alle Branchen Einzug gehalten. Sie war Treiber für viele Innovationen und Anwendungen. Das wichtigste ist aber, dass sie weiterhin einer der wesentlichen Treiber ist. Um die technologische Souveränität in speziellen industriellen Applikationen weiterhin zu behaupten bzw. Schlüsseltechnologien mit unseren Werten zu nutzen, bedarf es Forschung und Entwicklung neuer Elektronikkomponenten und -systeme. In Thüringen gibt es viele innovative Ansätze, insbesondere mikroelektronischer Entwicklungen im Life Sciences-Bereich. Darüber hinaus gilt es aber auch die Innovationspipeline für die Mikroelektronik gefüllt zu halten und neues Wissen der nächsten Generation zu erschließen.
Im Rahmen des Industrie-Innovationsdialog „Neue Pfade in der Mikroelektronik – Diversifizierung für mehr Resilienz“ wollen wir innovative Ansätze und Kompetenzen aus Thüringer FuE-Einrichtungen vorstellen. Insbesondere soll dabei ein Fokus des diesmaligen IID auf Anwendungen im Life Sciences-Bereich gelegt werden.
Anmeldung und weitere Informationen finden Sie hier: https://www.cluster-thueringen.de/aktuelles/veranstaltungen/industrie-innovationsdialog/
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Akzeptanz der Telemedizin von PatientInnen und ÄrztInnen
By Gesine Bodewald|2023-02-02T16:06:11+01:002. Februar 2023|
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WeCaRe Facts – Ein telemedizinischer Ansatz für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung
By Merle Jeßen|2023-01-12T14:47:59+01:0012. Januar 2023|
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WeCaRe-Empfang
By Gesine Bodewald|2022-12-08T11:40:56+01:008. Dezember 2022|
Am 22.11.2022 fand im Scala SkyConference Room in der 29. [...]