Die ersten fünf WeCaRe-Basisprojekte
Diese ersten fünf Basisprojekte wurden vom WeCaRe-Beirat befürwortet. Weitere Ausschreibungen mit dem Ziel, innovative Projektideen zu realisieren, folgen im Laufe des Jahres.
Mit den fünf Basisprojekten mit regionalem Bezug werden Ideen mit folgenden Schwerpunkten umgesetzt:
- Diagnostik der Vitalwerte im häuslichen Umfeld (Vital@Home)
- Stärkung der digitalen Gesundheitskompetenz (POWER)
- telemedizinische E-Health Anwendungen für Menschen mit Demenz (TEAM)
- Teleintensivmedizin in lebensbedrohlichen Situationen bei Infektionen (Outreach 2.0)
- Differenzierte Analyse der Versorgungsqualität bei akutem Herzinfarkt (InfarctCare)

Vital@Home
Diagnostik der Vitalwerte im häuslichen Umfeld
Vital@Home
PROJEKTLEITUNG
Gerhard W. Meyer
MEYTEC GmbH Informationssysteme
www.meytech.com
Peter Kühmstedt
Fraunhofer IOF
www.iof.fraunhofer.de

POWER
Stärkung der digitalen Gesundheitskompetenz
POWER
Das Projekt „Patientenorientierte Weiterbildung in strukturschwachen Regionen am Bsp. Weimarer Land – POWER“ ist ein Verbundvorhaben zwischen der Kreisvolkshochschule Weimarer Land und dem Thüringer Volkshochschulverband e.V., das in der Erprobungsregion Weimarer Land durchgeführt wird. Das Projekt POWER hat zum Ziel, die Akzeptanz digitaler Gesundheitslösungen zu steigern sowie die Kompetenz für den Umgang digitaler Möglichkeiten im Gesundheitsbereich zu fördern. Die Durchführung des Projekts im Weimarer Land dient der Unterstützung von unabhängiger und selbstbestimmter Nutzung von digitalen Möglichkeiten im Bereich der Gesundheit. Das hat zum Zweck, alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von Alter, Bildungsvoraussetzungen und weiteren möglichen Barrieren zu befähigen, die Leistungen des Gesundheitssektors in vollem Umfang nutzen zu können. Medizinisches oder pflegendes Personal fungieren hier als wichtige Multiplikatoren und werden eng in die Weiterbildung integriert. Dieses Projekt ordnet sich daher auf indirekte Art und Weise in den Bereichen Prävention – Diagnose – Therapie – Nachsorge und Rehabilitation – Langzeitbetreuung des Behandlungspfads ein, da es Grundbildung in den Bereichen der Aufklärung und Befähigung bei der Verwendung digitaler Gesundheitsangebote anbietet. POWER bildet daher mit seinem Wissens- und Technologietransfer eine Grundlage, für die vom WeCaRe-Verbund entwickelte Technologien und deren Anwendungen in der Regelversorgung. Zudem bestehen in diesem Projekt viele Schnittstellen zu anderen Vorhaben wie z.B. TEAM. Diese Schnittstellen, die eine enge Zusammenarbeit ermöglichen, führen zu einer stetigen Weiterentwicklung der Projekte und somit zu einer qualitativen Weiterbildung der Bevölkerung im Bereich des digitalen Gesundheitswesens. Als konkretes Ergebnis des Vorhabens soll am Ende ein Produktkatalog mit einzelnen Bildungsmodulen für spezifische AdressatInnen vorliegen.
PROJEKTLEITUNG
Steffi Dietrich-Mehnert
Thüringer Volkshochschulverband e.V.
www.vhs-th.de
Fanny Kratzer
Kreisvolkshochschule Weimarer Land
kvhs-weimarerland.de

TEAM
Telemedizinische E-Health Anwendungen für Menschen mit Demenz
TEAM
PROJEKTLEITUNG
Prof. Dr. Kathrin Finke
PD Dr. Stefan Brodoehl
Hans-Berger-Klinik für Neurologie Universitätsklinikum Jena
www.uniklinikum-jena.de

Outreach 2.0
Teleintensivmedizin in lebensbedrohlichen Situationen bei Infektionen
Outreach 2.0
Das Gesundheitssystem steht aktuell unter enormem Druck, bestehende Defizite in der flächendeckenden, hochqualitativen fachärztlichen Versorgung zu beheben. Einen Lösungsansatz bietet die Telemedizin, die auch dem Leitbild für die Krankenhauslandschaft der Zukunft entspricht. Wesentlich darin sind regionale Netzwerke, in deren Zentrum ein Krankenhaus der Maximalversorgung steht. Telemedizin kann dazu beitragen, die Attraktivität und soziale Lebensqualität in strukturschwachen Regionen durch bessere Versorgungsqualität in Wohnortnähe zu erhöhen. In Anbetracht der demographischen Entwicklung im ländlichen Raum ist dies von großer Bedeutung. Telemedizinische Ansätze gilt es in Zukunft auch auf die intensivmedizinische Versorgung aller Regionen Thüringens anzuwenden und weiterzuentwickeln. Das vorliegende Konzept orientiert sich dabei an bereits etablierten und erprobten Netzwerken zur Versorgung von Schlaganfall- und COVID-19-Patienten. Nun soll diese Infrastruktur zur dauerhaften Verbesserung der intensivmedizinischen Versorgung bei lebensbedrohlichen Infektionen und damit verbundenen Komplikationen weiterentwickelt werden. Dazu soll eine Konsil-Struktur zwischen UKJ und Kooperationskliniken etabliert werden, die eine tele-intensivmedizinische Beratungs- und Koordinierungsstruktur beinhaltet. Begleitend wird die vorhandene telemedizinische und IT-Infrastruktur erweitert, um Schnittstellen zur präklinischen Versorgung zu etablieren. Durch die Einbindung der präklinischen Notfallmedizin soll bereits vor der Klinikaufnahme eine kooperative Fall-Einschätzung ermöglicht werden, verbunden mit der optimierten Ansteuerung einer geeigneten Zielklinik. Hierzu werden telemedizinische Facharzt-Konsultationen für das Notarzteinsatzfahrzeug implementiert. Diese Verbindung soll eine direkte Kommunikation zwischen den Notärzten und Spezialisten in der Klinik ermöglichen. Eine begleitende Studie wird die Qualitätsverbesserung der intensivmedizinischen Versorgung in der Erprobungsregion evaluieren.
PROJEKTLEITUNG
Prof. Dr. Michael Bauer
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Universitätsklinikum Jena
www.uniklinikum-jena.de
Dr. Albrecht Günther
Klinik für Neurologie
Universitätsklinikum Jena
www.uniklinikum-jena.de
Prof. Dr. Johannes Winning
Ernst Abbe Hochschule Jena
www.eah-jena.de

InfarctCare
Differenzierte Analyse der Versorgungsqualität bei akutem Herzinfarkt
InfactCare
Das hohe Risikoprofil der alternden Thüringer Bevölkerung führt zu steigenden Belastungen durch kardiovaskuläre Krankheitsbilder. Die Herzinfarktmortalität liegt in Thüringen 23.1 % über dem Bundesdurchschnitt. Analysen des Thüringer Infarktnetzwerks zeigen, dass in ländlichen, strukturschwachen Regionen Patienten signifikant schlechter und später im Vergleich zu städtischen Regionen behandelt werden. Die Versorgungssituation des akuten Myokardinfarktes ist daher als kritisch einzustufen. Für die Sicherstellung und Optimierung der lokalen medizinischen Versorgung insbesondere in strukturschwachen Regionen ist die Etablierung eines zukunftsorientierten, smarten, datenschutzfreundlichen Daten- und Qualitätsmanagements notwendig. Hierdurch soll der gesamte Behandlungsablauf einschließlich wichtiger Qualitätsindikatoren vom Eingang eines Notrufs bis zur Krankenhausentlassung mit verordneter Medikation elektronisch erfasst werden. Dies soll u.a. durch folgende (IT-)Unterziele des Projektes erreicht werden: a) Herstellung von Interoperabilität zwischen den verschieden prä- und intrahospitalen Versorgungsstrukturen, b) Konzeption geeigneter technischer Maßnahmen zur Adressierung von Datenschutzanforderungen für einen rechtskonformen Einsatz des Datenmanagementsystems, und c) Konzeption von automatisierten Verfahren für Plausibilitäts- und Fehlerprüfungen (Einsatz regelbasierter und lernbasierter KI), um personelle Ressourcen zu schonen und eine hochwertige Datenqualität sicherzustellen. Auf Grundlage des etablierten smarten Datenmanagements sollen (1) die 2 außer- und innerklinische Prozess- und Strukturqualität evaluiert, (2) Strategien zur Verbesserung der Versorgungsqualität abgeleitet und (3) medizinische Ressourcen geschont und verbessert gesteuert werden. Die Einführung eines durchgängigen Qualitätsmanagements ist eine zentrale Voraussetzung für nachhaltige Verbesserungen im Gesamtsystem, umfasst alle Bereiche (präklinisch, innerklinisch, Sekundärprävention) und bietet multiple Schnittstellen für weitere Anwendungen (App-basierte Herzinfarktnachsorge), WeCaRe- Projekte (Digitalisierung des Rettungswesens) und mögliche Folgeprojekte. Innerhalb des Projektes wird das smarten Datenmanagement entwickelt, in der WeCaRe- Zielregion im Vergleich zur städtischen Region erprobt und hinsichtlich des Outcomes (Mortalität, Qualitätsindikatoren) im Vergleich zur „Standard-of Care“ untersucht.
PROJEKTPARTNER
PD Dr. Sylvia Otto
Klinik für Innere Medizin I Universitätsklinikum Jena
www.uniklinikum-jena.de
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